Bayrisch - Polka (8. Form, Wechselbayrisch, allgemein bekannt)

Allgemein bekannt, daher kein namentlich genannter Gewährsmann.

Paartanz im Kreis. Beliebig viele Paare.

Aufstellung im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.

Ohne Fassung.

Takt

1 Mit 1 Wechselschritt, mit dem äußeren Fuß, schräg auseinander tanzen.

2 Der Tänzer tanzt mit 1 Wechselschritt, mit dem inneren Fuß, schräg rechts zur Tänzerin des Vorantanzenten Paares, die ihm mit 1 Wechselschritt, mit dem inneren Fuß, nach links zutanzt.

3-4 Geschlossene Fassung. Mit 4 Dreherschritten zweimal rechts / iU herumtanzen.

Diese Bewegungen werden auf jede weiteren 4 Takte wiederholt.

Der Rheinländer ist eine weit verbreitete Tanzgattung mit der Grundbewegung "2 Wechselschritte und 4 Gehschritte". Er erfreut sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemeiner Beliebtheit und hat unter verschiedenen Namen - u. a. Bayrisch-Polka, Schottisch - zahlreiche örtliche Melodien und Bewegungsformen entwickelt und abgewandelt. Das gilt auch für Tirol, wo er noch bei vielen Tanzunterhaltungen gespielt und getanzt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Tänzer die Bewegung entsprechend der rhythmischen Grundlage selbst gestaltet und innerhalb des Musikstückes variiert und wechselt. In manchen Gegenden ist auch der Partnerwechsel und Partnerraub erlaubt.

Ob die um 1820 genannte Hüpfel- Polka oder die Hops- Anglaise wirklich Vorläufer des Rheinländers sind, wie manche Tanzforscher annehmen, kann noch nicht bestätigt werden, weil die zu den genannten Melodien ausgeführten Bewegungen zu wenig genau bekannt sind.

Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.